„Es ist schön, zurück zu sein“, sagt der frisch gebackene „Beste Sommelier Österreichs“ Suvad Zlatic. „Der Titel bedeutet mir jetzt noch mehr als 2014, weil ich 2018 den Sieg knapp verpasst hatte und jetzt durch Corona ein Jahr länger auf die Gelegenheit warten musste, mich zu beweisen.“ Die Zeit hat er offensichtlich gut genutzt, denn schon in den Vorrunden mit theoretischem Teil und einer Vielzahl an praktischen Tests wurde er seiner Favoritenrolle gerecht. Aber noch galt es, das Finale vor einem größeren Publikum und mehreren Livestreams zu schaffen – wobei Suvad Zlatic (suwine.at) mit Benjamin Zimmerling (Edelweiß Mountain Resort, Großarl) und Stefan Klettner (Burg Vital Resort, Lech) zwei Mitbewerber auf den Fersen waren, die bereits beachtliche Erfolge bei internationalen Sommelier-Wettkämpfen erzielt hatten.
Das Depot von Tignanello
Gleich bei der ersten Aufgabe des Finales war Degustationserfahrung gefragt, als fünf Getränke blind zu verkosten und zuzuordnen waren – darunter Diplomatico Rum Reserve Exclusiva, St. John Commandaria und Stiegl Goldbräu. Weiters war einer Gruppe von Gästen eine Magnumflasche Chianti Classico Riserva Tignanello Tenuta Antinori 2008 zu servieren, allerdings mit einer Falle – einer der Gäste nahm dem Sommelier „vor Begeisterung“ die Weinflasche aus der Hand und bewegte sie. Dadurch wurde das Depot aufgewirbelt und diese Flasche konnte nicht mehr serviert werden – trotz Wettbewerbsstresses und Zeitdrucks durfte das den Kandidaten nicht entgehen.
Wer ist der Kellermeister von Laurent Perrier?
Eine andere Aufgabe war es, eine fehlerhafte Weinkarte zu korrigieren, bei der es etwa zu wissen galt, dass der Champagner Krug Clos du Mesnil 1999 nicht produziert wurde und Krug in Reims zu Hause ist, nicht in Ambonnay – oder, dass der Super Tuscan Solaia 1967 nicht existieren kann, da er erstmals 1978 produziert wurde. Spannend wurde es auch nochmal in der letzten Runde, als den drei Kandidaten Bilder von namhaften Weingütern und Persönlichkeiten aus der Weinbranche gezeigt wurden und sie diese erkennen mussten – beispielsweise das Etikett Mouton Rothschild 2018 des Künstlers Xu Bing, den Kellermeister des Champagnerhauses Laurent Perrier, Michel Fauconnet, oder Coravin-Erfinder Greg Lamprecht. Schließlich überzeugte Suvad Zlatic die Jury sowohl durch seine Kompetenz als auch durch seine mentale Stärke und das souveräne Auftreten als Gastgeber.
Suvad Zlatic streut indes seinen Mitbewerbern Rosen: „Ich hab mich gefreut, dass Benjamin Zimmerling und Stefan Klettner mit mir im Finale waren. Beide kenne ich schon seit ihrer Teilnahme an früheren Nachwuchswettbewerben. Wir haben gemeinsam trainiert und sind sehr freundschaftlich verbunden und unterstützen einander.“
Annemarie Foidl, Präsidentin der Sommelier Union Austria, zum Ergebnis des Wettbewerbs: „Ich freue mich, dass wir für die Sommelier-Weltmeisterschaft 2022 in Frankreich einen international absolut wettbewerbsfähigen Kandidaten haben. Suvad Zlatic hat dieses Niveau durch langes intensives Training erreicht.“
Über Suvad Zlatic
2014 entschied Suvad Zlatic den Wettbewerb „Bester Sommelier Österreichs“ für sich und vertrat Österreich 2016 bei der Weltmeisterschaft in Argentinien und 2017 bei der Europameisterschaft in Wien. Er ist außerdem Gewinner des Wettbewerbs „Ambassadeur de Champagne Europe“ sowie Inhaber der Titel „Vineus Sommelier 2016“ und „Rolling Pin Sommelier 2018“. Seit 2017 betreibt er sein eigenes Unternehmen suwine.at.
Juryvorsitz:
Rakshan Zhoulek, Gastronomischer Leiter St. Peter Stiftskulinarium, Salzburg, und Gastronomieberater; 2. Juryvorsitz: Vuk Vuletić, „Best Sommelier of Serbia“ und „Best Sommelier of Balkan“.
Jurymitglieder:
Annemarie Foidl (T) Sabine Flieser-Just (ST), Michael Simon (ST), Dörte Steiner (S), Dagmar Gross (OÖ), Thomas Breitwieser (OÖ), Andreas Jechsmayr (OÖ), Natascha Quester (W), Stefan Lamster-Haubenwallner (BGL), Ludwig Zortea (VBG), Bruno Resi (T), Felix Carli (T), Sebastian Mac Lachlan-Müller (Zwiesel Kristallglas), Stefan Holzschuh (Coravin), Michael Zimmermann (ÖWM).
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