Die Weinbauregion Castilla y León ist auf einem rund 200 Kilometer breiten Hochplateau gelegen, das von zwei Randgebirgen begrenzt wird. Die Rebflächen in diesem Anbaugebiet liegen in Höhen zwischen 600 und 1000 Metern über dem Meeresspiegel. Das Hochplateau wird von zahlreichen Flüssen durchströmt, von denen der Duero sicherlich der bekannteste ist.
Eines der bedeutendsten DO-Gebiete der Region ist die Ribera del Duero, die sich entlang der Flussufer des Duero erstreckt – daher auch der Name („Ufer des Duero“). Das Klima ist in den Sommermonaten von großen Temperaturschwankungen zwischen Tagen und Nächten geprägt, die sich sehr positiv auf den Reifungsprozess der Trauben auswirken. Die Hauptrebsorte Tinta del Pais, eine Spielart des Tempranillo, gedeiht hier besonders gut und liefert zum Teil Weine, die den besten Tropfen der Rioja um nichts nachstehen.
orbis vinorum präsentiert diesmal die Weingüter Torremilanos (Ribera), Dominio Romano (Ribera) und Lar de Maía (Arlanza).
Torremilanos wurde im Jahr 1903 gegründet und ist seit 1975 im Besitz der Familie Peñalba Lopez. Für ein biodynamisch geführtes Weingut ist die Anbaufläche riesig, von den vorhandenen 200 Hektar werden zurzeit über 90 bewirtschaftet. Die Rebflächen liegen auf 700 bis 900 Metern Höhe und liefern exzellentes Traubenmaterial, das in Fässern aus eigener Erzeugung reift – die Weine zeichnen sich durch tiefe und klare Frucht sowie perfekten Holzeinsatz aus.
Dominio Romano wurde von der Familie Cusiné (Winzer im Penedes) am Beginn des 21. Jahrhunderts im malerischen Dörfchen Rabano in der Nähe von Peñafiel, dem Zentrum der Weinbauregion Ribera del Duero gegründet. Zum Weingut gehören einige Hektar eigener Weinberge mit z.T. mehr als 125 Jahre alten Stöcken, die noch vor der Zeit der Reblaus gepflanzt wurden. Die Reben wachsen in niedriger Buschform um sie vor Frühjahrsfrost zu schützen, der hier häufig vorkommt. Obwohl wenig Niederschlag (450 mm/Jahr) fällt, werden die Reben nicht bewässert. Die manuell gelesenen Trauben werden sehr sorgfältig zu einem Wein verarbeitet, der den spezifischen Charakter der Trauben, des Bodens und des Jahrgangs widergibt.
Lar de Maía ist ein noch sehr junges, aber hoch ambitioniertes Projekt der Winzerin María Burgoa, die zusammen mit einem Freund in der Nähe des Dorfes Palenzuela dabei ist, authentische und für die Gegend (Arlanza) typische Weine aus den Rebsorten Tempranillo, Garnacha und Syrah zu keltern. Im Besonderen wird versucht, uralte, vom Ausreißen bedrohte Rebanlagen, die zum Großteil extrem hochwertiges Traubenmaterial liefern (würden), aufzuspüren, in Absprache mit den Grundbesitzern wieder in Stand zu setzen und daraus äußerst spezielle Kleinserien zu vinifizieren. Zurzeit werden lediglich ein Rotwein und ein Rosé abgefüllt; von ersterem werden allerdings mit 2010, 2014 und 2015 drei verschiedene Jahrgänge zur Verkostung bereitstehen.